Im Januar 2018 hat das ehrenamtliche Netzwerk Endometriose eine Petition an das Bundesministerium für Gesundheit gerichtet. Gefordert wurde eine flächendeckende Aufklärungskampagne zu der Frauenerkrankung, die in der Öffentlichkeit nach wie vor weitgehend unbekannt ist. Die nun vorliegende Reaktion des Ministeriums beurteilen die Initiatoren als unzureichend.
Ministerium spricht von ausreichenden Informationsmöglichkeiten
Das Netzwerk Endometriose betont fortlaufend, dass häufig Jahre vergehen, bis Frauen mit Endometriose eine korrekte Diagnose und eine zielgerichtete Therapie erhalten. Die Folge ist ein unnötig langer Leidensweg mit zahlreichen negativen Begleiterscheinungen. Mit diesem Sachverhalt befasst sich auch die Petition, die der Zusammenschluss Ehrenamtlicher eingereicht hat. Die Antwort des Ministeriums zeigt jedoch, dass die Auffassungen in wichtigen Punkten deutlich auseinandergehen.
Im Kern erwähnt das Bundesministerium für Gesundheit in seiner Stellungnahme mehrere Informationsmöglichkeiten. Es räumt ein, dass zu viel Zeit bis zur endgültigen Diagnose vergeht und empfiehlt betroffenen Frauen, sich gründlich auf Arztbesuche vorzubereiten. Das bestehende Informationsangebot sei dennoch „ausreichend“. Eine breit aufgestellte Aufklärungskampagne beurteilt das Ministerium als „nicht effektiv“.
„Was bei anderen Erkrankungen selbstverständlich ist, muss hier hart erkämpft werden“, betont die Initiatorin der Petition. Studien würden Betroffene oder Selbsthilfegruppen kaum einbeziehen, weshalb die bestehenden Infos lückenhaft seien. „Wir werden dem Bundesministerium unseren Standpunkt nochmals klarmachen. Es reicht nicht aus, Informationen bereitzustellen. Sie entfalten keinen Nutzen, da sie gezielt gesucht werden müssen. Hat jemand noch nie von Endometriose gehört, ist dies jedoch gar nicht möglich“, so die Verantwortliche weiter.
Den Standpunkt, dass mehr Aufklärungsarbeit zu Endometriose notwendig ist, möchte die Verfasserin der Petition nun zusätzlich durch eine Umfrage untermauern.
Online-Petition wird weiter verfolgt
Unabhängig von der ersten Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums arbeitet das Netzwerk Endometriose weiterhin daran, eine Online-Petition zu starten. Sobald diese veröffentlicht ist, kann sie von jedem Bürger mitgezeichnet werden. „Wir werden erneut informieren, sobald es losgeht“, so die Sprecherin des ehrenamtlichen Zusammenschlusses.