Reaktion des Bundesgesundheitsministeriums zur Petition „Aufklärungskampagne Endometriose“

Wie bereits berichtet, haben wir vor einigen Wochen eine Petition an das Bundesministerium für Gesundheit gerichtet. Wir fordern darin dazu auf, eine bundesweite Aufklärungskampagne zu Endometriose durchzuführen. Das Ziel ist es, die Situation Betroffener durch Sensibilisierung deutlich zu verbessern. Nun hat uns das Ministerium eine Stellungnahme zukommen lassen, die in weiten Teilen nicht zufriedenstellend ist.

Ministerium nennt mehrere Informationsmöglichkeiten

In seinem Antwortschreiben nennt das Bundesgesundheitsministerium mehrere Informationsquellen zum Thema Endometriose. So wird beispielsweise auf eine Endometriose-Expertise des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hingewiesen, die im Auftrag des Ministeriums erstellt wurde. Hier seien „Ergebnisse hochwertiger Studien“ eingeflossen. Um welche Studien es sich hierbei genau handelt, lässt die Stellungnahme offen.

Zudem wird erwähnt, dass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ein Informationsangebot für Frauen und Mädchen, die unter „Regelschmerzen oder nicht abklingende Unterbauchschmerzen“ leiden, im Internet bereitstellt. Ferner wird die Europäische Endometriose Liga mit ihrer Webseite genannt.

Das Ministerium stimmt zu, dass häufig viel Zeit bis zur endgültigen Diagnose vergeht und Ärzte eine mögliche Endometriose zu oft nicht in ihre Überlegungen einbeziehen. Dies sei jedoch unter anderem durch den uneinheitlichen Krankheitsverlauf und die nicht einfache Zuordnung von Beschwerden begründet. Es wird daher eine „gründliche Vorbereitung auf den Besuch in einer gynäkologischen Praxis“ empfohlen.

Informationsangebot sei „ausreichend“

Im Abschluss des Schreibens wird erwähnt, dass das Ministerium unsere Zielsetzung einer schnelleren Diagnosestellung und besserer Therapiemöglichkeiten teilt. Es wird dann jedoch klargestellt, dass die aktuellen Informationsmöglichkeiten „ausreichend“ seien, um Patientinnen und die interessierte Öffentlichkeit aufzuklären. Eine flächendeckende Aufklärungskampagne sei nicht effektiv, um diese Zielsetzung zu erreichen.

Aus unserer Sicht sind diese Formulierungen widersprüchlich. Wir vertreten nach wie vor den Standpunkt, dass eine Informationskampagne der einzige Weg ist, bestehende Denk- und Verhaltensmuster zu durchbrechen und ein Umdenken zu realisieren. Es reicht nicht aus, Informationen einfach nur bereitzustellen. Eine aktive Sensibilisierung der Öffentlichkeit ist notwendig, um die Situation für Betroffene zu verbessern. Dies haben wir in einem Antwortschreiben an das Bundesgesundheitsministerium entsprechend zum Ausdruck gebracht. Weitere Infos folgen, sobald sich neue Entwicklungen ergeben. In der Zwischenzeit können auch Sie, dies hier in einer Umfrage, untermauern.

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Online-Petition wird weiter verfolgt

Unabhängig von dieser ersten Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums arbeiten wir weiter daran, die Online-Petition zu starten. Wir werden erneut informieren, sobald diese veröffentlicht ist. Halten Sie sich also weiterhin bereit.


Weitere Informationen

Pressemitteilung – Bundesgesundheitsministerium sieht keinen Bedarf für Endometriose-Aufklärungskampagne

Endometriose: Weiterhin keine Investition in Ursachenforschung erkennbar

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